Skip to main contentSkip to page footer

Daten teilen

Das Teilen von Forschungsdaten – Data Sharing – bringt Vorteile für Forschende und Wissenschaft. Es eröffnet neue Forschungspotenziale, schont Ressourcen und fördert die Wissenschaftlichkeit. Deshalb wird Data Sharing mittlerweile von den Fachgesellschaften der Bildungswissenschaften empfohlen, ist Bestandteil von Open-Science-Policies vieler Einrichtungen und oftmals Förderbedingung.

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Themen:

Warum Daten teilen? – NachnutzungspotenzialeWo kann ich Daten teilen?How-to Daten teilenWeiterführende Informationen und Quellen

Warum Daten teilen? – Nachnutzungspotenziale

Daten teilen ist wissenschaftlicher Standard.

Im Stamp, dem „Standardisierten Datenmanagementplan für die Bildungsforschung“ ist folgender Standard definiert:

So weit möglich und sinnvoll werden alle Daten und Begleitmaterialien, die im Projekt generiert wurden, Dritten über ein Repositorium oder Forschungsdatenzentrum zur Nachnutzung zur Verfügung gestellt. Dabei gilt, dass die Daten und Begleitmaterialien inhaltlich so umfangreich, rechtlich und forschungsethisch so offen und zeitlich im Projektverlauf so früh wie möglich verfügbar gemacht werden.

Daten teilen ist Bestandteil der Guten Wissenschaftlichen Praxis. In den Leitlinien zur Sicherung Guter Wissenschaftlicher Praxis heißt es:

Aus Gründen der Nachvollziehbarkeit, Anschlussfähigkeit der Forschung und Nachnutzbarkeit hinterlegen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wann immer möglich, die der Publikation zugrunde liegenden Forschungsdaten und zentralen Materialien – den FAIR-Prinzipien („Findable, Accessible, Interoperable, Re-Usable“) folgend – zugänglich in anerkannten Archiven und Repositorien." (Leitlinie 13: Herstellung von öffentlichem Zugang zu Forschungsergebnissen, Erläuterungen).

Daten teilen ist auch Bestandteil von Empfehlungen der Fachgesellschaften und wird von Förderern gefordert. Es ist Bestandteil von Data Policies oder Open-Science-Policies von Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsorganisationen. Bei der Einreichung von Publikationen in bestimmten Journals ist es verpflichtend, die zugrundeliegenden Daten zugänglich zu machen.  

Zu den ausführlichen Informationen auf der Seite Wissenschaftliche Standards

 

Daten teilen bringt Vorteile für die Forschung

Darüber hinaus bringt Daten teilen den einzelnen Forschenden und die Wissenschaft insgesamt voran. Denn das Teilen von Forschungsdaten birgt eine Reihe von Vorteilen:

Über die sogenannte DOI, den Digital Object Identifier erscheinendie Daten in vielen nationalen und internationalen Datenbanken und werden auch über die Dataset-Search von Google auffindbar. Durch Verknüpfung von Daten und zugehörigen Publikationen erhöht sich auch die Sichtbarkeit der Publikationen.

Neue Forschungspotenziale für

  • Re-Analysen mit neuen Forschungsfragen und -methoden
  • Replikationsstudien, etwa für den Einsatz in der Lehre
  • Zeit- und Stichprobenvergleiche, etwa Vergleiche zwischen verschiedenen Unterrichtsfächern oder verschiedenen Altersgruppen der gleichen Fächer
  • Kombinationen von Daten verschiedener Quellen

Exklusives Datenmaterial, dessen Erhebung nicht wiederholbar ist wie im Fall von einmaligen historischen Ereignissen, ist von unwiederbringlichem Wert für Wissenschaft und Gesellschaft.

Daten teilen schont die Ressourcen nicht nur der nachnutzenden Wissenschaftler*innen, sondern auch diejenigen der Untersuchungspopulationen und der Forschungsförderung durch:

  • das Vermeiden redundanter Datenerhebungen durch Rückgriff auf Sekundärdaten
  • vollständigeres Ausschöpfen der Analysepotenziale bestehender Daten
  • geringere Belastung der Studienteilnehmenden

Die Nachnutzung von Daten dient dem datenschutzrechtlichen Gebot der Datensparsamkeit und ist insbesondere bei „überforschten“ Populationen wie Schulen auch eine forschungspraktische Notwendigkeit.

In diesem Sinne ist Data Sharing eine Form des Ressource Sharing.

Besonders bedeutsam ist die Möglichkeit der Datennachnutzung für Nachwuchswissenschaftler*innen, die in der Regel über geringere Zeit- und Finanzbudgets verfügen.

Vor dem Hintergrund schwieriger werdender Feldzugänge mit geringeren Teilnahmequoten, den hohen Anforderungen an methodisches Know-how und die methodische Qualität nimmt die Bedeutung des Daten teilen auch aus forschungspraktischen Gründen zu.

Daten teilen macht Forschungshandeln transparent und Forschungsbefunde vergleichbar:

  • Der wissenschaftliche Diskurs wird gefördert, sowohl inhaltlich als auch methodisch.
  • Der Austausch über und die Wiederverwendung von Forschungsdesigns und Forschungsinstrumenten führt zu einer erhöhten Standardisierung und Entstehung von Best Practices.

In diesem Sinne fördert das Daten teilen Knowledge Sharing.

Wo kann ich Daten teilen?

Es gibt verschiedene Anbieter, über die Daten geteilt werden können.

Fachspezifische Repositorien sind von generischen Repositorien zu unterscheiden. Auch unterscheiden sich die Anbieter im Umfang der Services, die sie anbieten: Dieser reicht von der reinen Ablage der Dateien bis hin zu aufwendigen Aufbereitungen, Anreicherungen und Dokumentationen der Daten.

Ein Vorteil von fachspezifischen Anbietern ist es, dass die Nähe zur Community und die Sichtbarkeit der Daten größer ist, so dass sie bei potenziellen Nutzenden leichter gefunden werden. Denn fachspezifische Repositorien beschreiben die Daten in der Regel detaillierter und mit fachspezifischen Metadaten. Auch ist dort das datenspezifische, teils methodische Know-how, das bei der Prüfung der Daten, deren Aufbereitung und Anonymisierung erforderlich ist, in der Regel größer.

Sie können Forschungsdaten der Bildungsforschung über ein Forschungsdatenzentrum im VerbundFDB teilen. Welche Daten im VerbundFDB aufgenommen werden, ist in der Collection Policy festgehalten. 

Überblick zu Repositorien

How-to Daten teilen

Zu diesen Aufgaben zählen folgende:

  1. Machen Sie sich mit den Grundlagen des Daten teilens vertraut.
  2. Berücksichtigen Sie das spätere Daten teilen bereits in der Planungsphase, etwa bei der Ressourcen- und Zeitplanung und beim Einholen informierter Einwilligungen.
  3. Wählen Sie die Daten und Begleitmaterialien aus, die geteilt werden sollen.
  4. Wählen Sie ein geeignetes Forschungsdatenzentrum oder Repositorium aus.
  5. Stellen Sie die Daten und Begleitmaterialien zum Teilen zusammen, prüfen Sie die Vollständigkeit der Daten und Begleitmaterialien sowie deren Funktionsfähigkeit.
  6. Entscheiden Sie, für wen und wann die Daten und Begleitmaterialien verfügbar gemacht werden sollen.
  7. Übermitteln Sie die Daten rechtzeitig vor Projektende an das Forschungsdatenzentrum oder Repositorium.

Download der Checkliste Daten teilen des Stamp

Sie wollen bei einem Forschungsdatenzentrum im VerbundFDB archivieren? Hier geht es zum How-to Daten archivieren & teilen.

Der Stamp bietet Checklisten, die über die im Zusammenhang mit dem Daten teilen anfallenden Aufgaben informieren. Hier geht es zum Stamp.

Weiterführende Informationen und Quellen

Übersicht über Data Policies von Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen

 

Beispiele für Data Policies

 

Übersicht über Data Policies von Journals