Gemeinschaft und Soziale Heterogenität in Eingangsklassen reformorientierter Sekundarschulen (GemSe)
Studienlaufzeit
2011 – 2013
Leitung
Idel, Till-Sebastian / Ricken, Norbert / Schütz, Anna / Welling, Anna
Mitarbeit
Welling, Anna
Ziel des Verbundprojekts war es, die Lernkultur und pädagogischen Ordnungen in Eingangsklassen an je zwei Sekundarschulen in Bremen (vier Klassen im 5. Schuljahr) und Berlin (vier jahrgangsgemischte Lerngruppen) zu rekonstruieren. Das Interesse lag darin, mikrologisch und prozessanalytisch den pädagogischen Umgang mit sozialer Heterogenität unter zwei Perspektiven zu rekonstruieren: (1) In einer Perspektive auf Unterricht als Ort der Erzeugung von Differenz wurde gefragt, wie in den pädagogischen Praktiken der untersuchten Lernkulturen von Eingangsklassen Differenzen erzeugt, reproduziert und transformiert werden, wie Heterogenität im Hinblick auf Alter bzw. Entwicklung, Geschlecht, kulturelle und soziale Herkunftsmilieus pädagogisch bearbeitet wird und wie welche Unterschiede im Prozess als bedeutsame hergestellt werden. (2) In einer Perspektive auf die Lerngruppen als Orte der Kommunität sollte untersucht werden, wie die Schüler je Bezug auf ihre Lerngruppe als Klassengemeinschaft nehmen, wie unterschiedliche Positionen im Klassengefüge zugewiesen und eingenommen werden und welche Teilhabemöglichkeiten sich für die Beteiligten etablieren. Dazu wurde in einem ethnografischen Design mit Hilfe videobasierter Beobachtungen untersucht, wie in den pädagogischen Praktiken, im Umgehen der Lehrkräfte mit den Schülern und im Umgehen der Peers miteinander qua Anerkennung Differenzen der Schüler untereinander (...) bearbeitet bzw. reinszeniert werden. Die Fallstudien in acht verschiedenen Lerngruppen wurden anschließend kontrastiert. Für das zweijährige Projekt waren vier Erhebungsphasen und Auswertungsphasen im Wechsel vorgesehen. Das Auswertungsverfahren war orientiert am Vorgehen der Grounded Theory, ergänzt durch rekonstruktive Analysen ausgewählten Datenmaterials. Die Beobachtungen zeigen, dass unterschiedliche Differenz-Dimensionen in den Praktiken der einzelnen Klassen in je besonderer Weise unterschiedlich bedeutsam werden. Immer jedoch sind solche Differenzen von einer Ordnung gerahmt und erlangten erst in einer Ordnung ihre relationale Bedeutung, die sich entlang dessen entwickelte, was als Leistung anerkannt wird bzw. anerkennbar ist. (DIPF/Projektträger)
Website
Förderprogramm / Forschungsprogramm
Fördereinrichtung
Förderkennzeichen
Forschungsdesign
- Fallstudie
- Querschnitt
Untersuchungsgebiet (geogr.)
Deutschland; Bremen
Erhebungseinheit
Auswahlverfahren
- Nicht-Wahrscheinlichkeitsauswahl → Bewusste Auswahl
Grundgesamtheit / Population
GemSe - Qualitative Daten
Erhebungszeitraum
2011 – 2011
2011 – 2012
2012 – 2012
2012 – 2012
Art der Daten
- Qualitatives, nicht oder gering standardisiertes Datenmaterial
Erhebungsverfahren
- Fokusgruppe / Gruppenbefragung
- Interview → Persönliches Interview
- Beobachtung → Feldbeobachtung → Teilnehmend
- Beobachtung → Feldbeobachtung → Nicht-teilnehmend
Anmerkungen zu den Daten
Dem FDZ Bildung liegen ethnografische Erinnerungsnotizen der Feldaufenthalte, Transkriptionen sowie Bild- und Audiomaterial in nicht anonymisierter Form vor, weiterhin die Dokumentationen der Interviews und ethnografischen Gespräche sowie der Erinnerungsnotizen. Die Daten und Materialien können aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht bereitgestellt werden. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die archivierende Einrichtung.
Verfügbarkeit
Nein
Archivierende Einrichtung